Die für ihr interdisziplinäres Werk bekannte brasilianische Künstlerin und Forscherin Camila Sposati zeigt in der ifa-Galerie Berlin den zweiten Teil ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland. Die Ausstellung stellt eine Reise in die komplexen Zusammenhänge von Klang, Natur und die symbiotischen Verflechtungen von Kultur, Geschichte, Wissenschaft und Politik dar.

Die Ausstellung besteht aus Exponaten, die aus Sposatis Recherchen in verschiedenen Regionen und Kulturen hervorgegangen sind. Sie nimmt selbst die Form einer anatomischen Sektion an, indem sie Geschichte, Materialien und elementare Kräfte untersucht und freilegt.

Grundlegend für Sposatis künstlerische Philosophie ist die zwingende Forderung nach einem Paradigmenwechsel in der Wahrnehmung von Objekten, insbesondere wenn sie ethnografisch bedeutend sind. Sie ist der Ansicht, dass Objekte nicht der Kontrolle durch die Betrachter:innen unterworfen sein sollten, sondern selbst die Bedingungen ihres Betrachtetwerdens bestimmen. Dieser Perspektivwechsel verleiht den Objekten eine aktive Rolle, indem sie die Betrachter:innen durch verborgene Bedeutungsebenen führen, die im Kontext von Berlin auf einzigartige Weise zum Vorschein gebracht werden. Atem-Stücke lädt die Betrachter:innen dazu ein, das komplexe Zusammenspiel von Elementen, Geschichte und den vielschichtigen menschlichen Erfahrungen mit einem neuen Blick zu sehen.

Kuratiert von Marcelo Rezende und Bettina Korintenberg.

Der erste Teil der Ausstellung Atem-Stücke wurde vom 13. Mai bis 20. August 2023 in der ifa-Galerie Stuttgart gezeigt.

© Victoria Tomaschko