ACUD MACHT NEU

Gespräch mit Candice Breitz (Künstlerin, Berlin), Natasha Ginwala (Kuratorin, Forscherin, Autorin, Berlin), Azadah Sharifi (Kultur- und Theaterwissenschaftlerin, LMU München) und Jonas Tinius (Anthropologe, HU Berlin).

In dieser Gallery Reflection #4 werden wir uns dem Thema „Protesting Identities“ widmen. Die Ambivalenz dieses Begriffs ist bewusst und bezieht sich auf zwei Aspekte der Beziehung zwischen Identitätspolitik(en) und Kunst: „Protesting Identities“ bedeutet sowohl “protestierende Identitäten” als auch das „Infragestellen von (oder Protestieren gegen) Identitäten“. Wie werden Identitäten mobilisiert, um gegen Ungleichheiten und Diskriminierung zu protestieren – aber auch: Welche Gefahren, wie z.B. Tokenismus und Essentialismus, entstehen durch protestierende Identitätspolitik(en)? Wie können künstlerische Praktiken und Projekte das Spannungsfeld zwischen der kollektiven Handlungsfähigkeit und Vermittlung von Identitäten auf der einen Seite und ihrer Singularität und Subjektivität auf der anderen Seite erschließen? Und wie verhält sich „protesting identities“ – also die Fähigkeit zum Widerspruch und Herausforderung gegen die Reifizierung von Identitäten – zu Fragen umfassenderer systemischer, institutioneller und politischer Transformationen? In diesem Gespräch wollen wir verschiedene künstlerische, kuratorische und akademische Positionen zum vielschichtigen und komplexen Verhältnis von Identität, Kollektivität und Protest diskutieren. Mit dabei sein wird Natasha Ginwala, Kuratorin der Ausstellung und des öffentlichen Programms des vierten und letzten Kapitels über Aufruhr und Widerstand des einjährigen Programms Untie to Tie – Über koloniale Vermächtnisse und zeitgenössische Gesellschaften.

Gesprächsrunde in englischer Sprache.

Eintritt frei