Zur Berlin Art Week präsentiert die ifa-Galerie Berlin in Kooperation mit dem Museum of African Contemporary Art Al Maaden  (MACAAL), die Ausstellung Display von Sarah Ouhaddou.

Sara Ouhaddou erforscht in ihrer Einzelausstellung die Beziehungen von Kunst und Kunsthandwerk. Ouhaddou ist eine französische Künstlerin, die in eine traditionelle marokkanische Familie hineingeboren wurde und heute zwischen Paris und Marrakesch lebt und arbeitet. Für Display hat Ouhaddou eng mit lokalen Kunsthandwerker:innen aus Marrakesch zusammengearbeitet und in der Ausstellung werden die Grenzen zwischen ihrer eigenen künstlerischen Arbeit und der Arbeit der Kunsthandwerker:innen bewusst verwischt. Sie thematisiert außerdem die Auswirkungen des Tourismus auf das Handwerk, zeigt neue Wege der Zusammenarbeit auf und reflektiert die Rolle von Künstler:innen und Kunsthandwerker:innen.  

Für Display verfolgte Ouhaddou, die seit ca. zehn Jahren mit Kunsthandwerker:innen zusammenarbeitet, drei verschiedene Formen der Kooperation zwischen den beiden Gattungen. Die traditionelle: der:die Künstler:in beauftragt eine Arbeit. Die Umkehrung der Rolle, in der die Kunsthandwerkerker:innen die Künstler:in beauftragen und die eine weitere Variante, die in einer gemeinsamen Arbeit oder einem gemeinsames Projekt mündet.  In der Ausstellung konzentriert sich Ouhaddou, auf die kreativen Synergien, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben und regt zum Nachdenken über künstlerische Praktiken in der zeitgenössischen Kunst an. Sie stellt klassische Hierarchien in Frage und schafft einen Raum, in dem Handwerk und Kunst auf Augenhöhe nebeneinander existieren und sich gegenseitig bereichern.  

In der Ausstellung fokussiert die Künstlerin die Beziehungen zu den Menschen, Materialien und Objekten, die sie umgeben. Hier kontextualisiert Ouhaddou ihre Präsentation innerhalb eines breiten Netzwerks von Kollaborationen und Einflüssen. Gezeigt werden Objekte aus Keramik, Schmuck und Glas. Ein zweiter Teil des Projektes soll auch in Marrakesch im Museum of African Contemporary Art Al Maaden  (MACAAL) gezeigt werden, dort bringt die Künstlerin die traditionellen Techniken zusammen, denen sie auf ihren Reisen begegnete, unter anderen Kautschukstickereien, irakische Glaskunst, Keramik und Schmuckdesign.  

Eine Schlüsselrolle spielen in diesem gemeinsamen Projekt die Idee der Kooperation und ihre möglichen Formen. Die Ausstellung will das Kunsthandwerk in Marrakesch unterstützen, etwas zu produzieren, was ihre Welt widerspiegelt und nicht ausschließlich an den Interessen des Tourismus ausgerichtet ist.  

Begleitet wird Display von einer akustischen Intervention der Klangkünstlerin, Akusmatik-Interpretin und Musikerin Leila Bencharnia. Bencharnia greift die Sprache der Stoffe und Teppiche der Amazigh-Gemeinschaften auf und nutzt die Mathematik der in den Textilien enthaltenen afrikanischen Fraktale als musikalische Notation. 

Kuratiert von: Meriem Berrada, Leitung des Museum of African Contemporary Art Al Maaden (MACAAL) Alya Sebti, Leitung der ifa-Galerie Berlin und Teil des kuratorischen Teams für São Paulo Biennale 2025 

Display in Berlin wurde realisiert in Zusammenarbeit mit: Omar und Ihya Abiad, Mina Hassani, Mohamed Maroufi, Fouzia und Saïd Yaagoub, sowie Assabirate Cooperative 

Die Eröffnung in der ifa-Galerie Berlin findet anlässlich der Berlin Art Week 2024 statt. 

Display. Sara Ouhaddou / mit einer Soundinstallation von Leila Bencharnia. © Victoria Tomaschko