Renata Cervetto, Kuratorin der 11. Berlin Biennale spricht mit den Künstler:innen Daniela Zambrano Almidón und Emilio Santisteban sowie der Kuratorin Lizet Díaz über die mit der Ausstellung verbundenen Konzepte.
Die Veranstaltung findet auf Spanisch statt. Je nach Bedarf können wir eine Flüsterübersetzung ins Englische und Deutsche anbieten.
„Pallay Pampa“ ist ein Quechua-Begriff, der die Verteilung von Mustern auf andinen Textilien beschreibt: Der Bereich des Gewebes, der „Pallay“ genannt wird, symbolisiert das Gesagte, während der Bereich, der „Pampa“ genannt wird, das noch zu Sagende darstellt. In dieser Ausstellung entspricht „Pallay“ der Tradition und der Idee des Lernens anhand von Textilien, während „Pampa“ den Zukunftsdiskurs und die Freiheit, Risiken einzugehen, repräsentiert. „Pallay Pampa. Andine Kreuzungen“ versteht Wissen als etwas nur teilweise Gegebenes und noch Offenes für Experiment und Reflexion.
Renata Cervetto (Buenos Aires, 1985) ist Kuratorin und Kunstvermittlerin. Gemeinsam mit Agustín Pérez Rubio, Lisette Lagnado und María Berríos kuratierte sie die 11. Berlin Biennale „The crack begins within“ (2019-2020). Von 2015-18 arbeitete sie als Programmkoordinatorin für kulturelle Bildung am Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires. 2016 gab sie zusammen mit Miguel López den Band „Agítese antes de usar. Desplazamientos educativos, sociales y artísticos en América Latina“ heraus (MALBA-TEOR/éTica). Von 2013-2014 war sie Teilnehmerin des De Appel Curatorial Programme in Amsterdam. Renata Cervetto studierte Kunstgeschichte an der UBA.
Lizet Díaz Machuca (Lima, 1973) ist Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin. Sie entwickelt Ausstellungen und Programme in unterschiedlichsten Ausstellungsräumen mit einem Fokus auf Projekte, die sich der Erforschung des kulturellen Erbes der Anden widmen. Ein weiterer Schwerpunkt bilden die kulturelle Aktivitäten in Gemeinschaften. Lizet Díaz leitete das Kulturzentrum der staatlichen Kunstakademie in Lima.
Emilio Santisteban (Arequipa 1966) ist Künstler und Performer. Seine Performances, Interventionen und prozessbasierten gesellschaftskritischen Projekte im sozialen und kulturellen Bereich gehen von einem globalen, politischen und wirtschaftlichen Standpunkt im Kontext Perus aus. Er ist Berater und Lehrbeauftragter für Performance und interdisziplinäre Kunst.
Daniela Zambrano Almidón (Lima, 1993), ist interdisziplinäre Künstlerin. Im Fokus ihrer Arbeit stehen Projekte, die eine dekoloniale Perspektive einnehmen sowie Recherchen über die andine Kultur in Peru. Integraler Bestandteil dieser Projekte bildet die Zusammenarbeit mit Migrant:innengruppen, ein interkultureller pädagogischer Arbeitsansatz und partizipative künstlerische Strategien. Ihre Arbeit ist von der Kooperation mit indigen Gemeinschaften sowie Umwelt- und Kulturaktivisten geprägt.