Im Rahmen der Ausstellung Das Hohelied der Vögel / The Canticle of the Birds findet am 13. Mai 2023 um 16:00 Uhr ein Gespräch mit der Künstlerin Katia Kameli und der Kuratorin der Ausstellung Valerie Chartrain statt.

Die Ausstellung ist inspiriert von der Konferenz der Vögel des sufischen Dichters Farîd od-dîn ‘Attâr, der im Persien des 12. Jahrhunderts lebte. In dessen Epos folgen wir der Initiationsreise von tausenden Vögeln auf der Suche nach dem mythischen Vogel Simorgh. In Referenz an den Titel der aktuellen Neuübersetzung vom Persischen ins Französische präsentiert Katia Kameli mit Das Hohelied der Vögel / The Canticle of the Birds ihre ganz eigene Übersetzung des Epos, indem sie sich diverse Erzählelemente in neuen Formen und Kombinationen aneignet und neuartige musikalische, tänzerische und geografische Ebenen hinzufügt.

In der Ausstellung verbinden sich Katia Kamelis Keramikfiguren, Aquarelle, Seidenmalereien, ihre Skizzen und der Film zu einem poetischen Ganzen. Kameli lädt die Besucher:innen ein, sich auf eine innere Reise voller Spiritualität und Schönheit zu begeben, über das eigene Suchen und die eigene Identität nachzudenken. Sind wir denn nicht die Summe all der Geschichten, die vor uns da gewesen sind?

© Victoria Tomaschko

Katia Kameli lebt in Paris und arbeitet mit unterschiedlichen Medien, vorrangig mit Film und Video. Seit Beginn der 2000er Jahre schuf sie ein dichtes, facettenreiches Werk. Fran-zösisch-algerisch geprägt, überquert sie Grenzen zwischen verschiedenen Geografien und beleuchtet die toten Winkel der Geschichte. Sie verknüpft zurückliegende Ereignisse miteinander, erneuert Verbindungen, bringt stumme Wortmeldungen zu Gehör und entwirft Gegenerzählungen. Ihre künstlerischen Untersuchungen setzen sich zu einer Vielfalt von Perspektiven zusammen. Sie war für den AWARE-Preis 2022 nominiert und wurde von dem Mondes Nouveaux Programm ausgezeichnet.

Valerie Chartrain, lebt in Berlin und in Paris. Seit 2002 entwickelt Valerie Chartrain kuratorische und diskursive Veranstaltungen sowohl allein als auch im Kollektiv; sie arbei-tet mit Künstler:innen, Galerien und anderen Institutionen an der Produktion von Texten, Ausstellungen, Katalogen und Veranstaltungen. Sie ist Co-Chefredakteurin von Petunia, einem feministischen und intersektionalen Magazin für Kunst und Kultur. Sie ist speziali-siert auf die Entwicklung von Kreativstrategien, dabei konzeptualisiert, realisiert und leitet sie Zukunftsprojekte.