Im Gespräch mit der Kuratorin Susanne Weiß.
Adrien Missika entwickelt mit MOTUS ein mobiles Ausstellungsdisplay in Form eines Fahrrads, das er zur Präsentation mehrerer Fluxus-Arbeiten in der Ausstellung und dem öffentlichen Raum nutzt. An verschiedenen Orten in der Stadt und auf dem Land in Brandenburg wird er „Pop-Up“-Ausstellungen mit Arbeiten von Künstler:innen wie Joseph Beuys und Nicolás García Uriburu, John Cage, Geoffrey Hendricks und Takako Saito initiieren. Inspiriert von deren humorvollen wie gesellschaftskritischen Arbeiten und Aktionen aktiviert Missika einige der Arbeiten, in dem er z.B. zu einem Schachturnier mit Werken von Takako Saito einlädt oder ein Plakat von Endre Tót vor der Neuen Nationalgalerie platziert.
Im Werk von Adrien Missika werden Kunst und Natur kurzgeschlossen. Dabei nutzt er unterschiedliche Ausdrucksformen, wie Videos, Fotografie, Skulptur und Aktionen. Es gibt Anleitungen zum Pflegen von Pflanzen im öffentlichen Raum, Interventionen in Botanische Gärten als auch Scans von lebenden Pflanzen. Sein Ansatz ist so poetisch-verspielt wie hypothetisch-drastisch, wobei es ihm gelingt, im Konkreten umfassende Phänomene, wie Artensterben und Klimaerwärmung anschaulich zu machen. Häufig verwendet er gefundenes Material im Bewusstsein, dass sich die Dinge in permanenter Veränderung befinden.
Adrien Missika (* 1981 in Frankreich) ist Künstler und Gärtner. Er studierte Kunst an der Ecole Cantonale d’art de Lausanne nach einem Jurastudium an der Université Paris 1 Panthéon Sorbonne. Er war Mitbegründer der Galerie 1M3 in Lausanne und ist künstlerischer Leiter des Projektraumes Belo Campo in Lissabon. Er lebt in Berlin. Zuletzt stellte er in folgenden Institutionen aus: Akademie-Galerie, Düsseldorf (2022), Pavillon Vendôme, Clichy, (FR, 2022), Galeria Francisco Fino, Lissabon, (PT, 2022), Kunsthalle Wien (AT, 2020), Matsutake Gallery, Paris (FR, 2019), Proyectos Monclova, Mexico City, (MX, 2018).