© ifa- Galerie Berlin

Mit:

Emese Benczúr
Endre Koronczi
Antal Lakner
Csaba Nemes
Àgnes Szépfalvi
Beáta Verszely

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Budapest-Berlin“, die anläßlich zweier historischer Jubiläen – 1000 Jahre Ungarn und 10 Jahre Mauerfall – zusammen mit der Akademie der Künste und DEM NEUEN BERLIN von August bis Oktober 1999 stattfindet, zeigt die ifa-Galerie Berlin die Ausstellung „Zeit-Spiel – Junge Ungarische Kunst“.

Das Ausstellungskonzept ist das Ergebnis einer Ausschreibung, die die ifa-Galerie Berlin gemeinsam mit dem Haus Ungarn im Studio der Jungen Kunst in Budapest gemacht hat. Von den eingereichten Vorschlägen wurde das Konzept von Katalin Timár (geb. 1962) ausgewählt.
Das Projekt zeigt zwei der wichtigsten Strömungen zeitgenössischer junger ungarischer Kunst, die zum einen von Künstlern und Künstlerinnen getragen werden, die das narrative Moment betonen, den sogenannten „Storytellers“, und zum anderen von denjenigen, die sich mit Zeit- und Wahrnehmungsphänomenen in einer von Medien geprägten Welt auseinandersetzen, einer Welt, die sich in den letzten 10 Jahren sowohl politisch als auch sozial völlig gewandelt hat. So sind Reflexion über die Zeit, die historische und private, ein zentrales Thema gegenwärtiger künstlerischer Auseinandersetzungen nicht nur in Ungarn, sondern ebenso in Ost- und Mitteleuropa.

Ausgewählt wurden vor allem Arbeiten aus dem Bereich der Installation, die auch bei der Generation der 1965 bis 1971 Geborenen nach wie vor eines der wichtigsten künstlerischen Ausdrucksmittel ist, wobei die Verbindung heutiger, interaktiver Medien mit traditionellen Ausdrucksformen ebenso eine Rolle spielt, wie die Malerei wieder wichtig geworden ist und neue Bedeutung gewonnen hat. Mit Bildern werden Geschichten erzählt, z.B. von Ágnes Szépfalvi (geb. 1965) und Csaba Nemes ( geb. 1966), die die Trivialität des Alltäglichen mit einer kunstvoll zusammengesetzten Geschichte verweben.
Der Betrachter soll sie selbst erschließen und so – je nach seinen Intentionen – eigene und unterschiedliche Erzählungen zusammensetzen.

Weitere beteiligte Künstler und Künstlerinnen sind Endre Koronczi (geb. 1968), der sich in seinen Installationen mit der Bedeutung der Zeit auseinandersetzt, ebenso Emese Benczúr (geb. 1969), die sich mit Fragen von Uniformiertheit und Individualität künstlerisch beschäftigt. Beáta Veszely (geb. 1971) und Antal Lakner (geb. 1966) zeigen Objekte oder Sportgeräte, die durch die Benutzung des Besuchers verfremdet werden. Sie wirken ernst und verspielt zugleich. Auch werden Künstlervideos von Beáta Veszely in der Ausstellung zu sehen sein.

Diese Ausstellung fügt sich in eine ganze Reihe von Ausstellungen ein, die das Institut für Auslandsbeziehungen der ungarischen Kunst widmete, wie die Einzelpräsentationen von László Féhér 1992 in Stuttgart und Berlin, von Gábor Bachman 1997 in Stuttgart und Bonn und von Peter Gémes 1995 in Berlin oder die Ausstellung „Kunst aus Ungarn“, die Zoltán Katona, István Nayg, Tibor Palkó und Zoltán Sebestyén 1996 in Berlin vorstellte. Diese Künstler gehören der heutigen Lehrergeneration an, setzten Maßstäbe und haben so Einfluß genommen auf die Entwicklung der jungen ungarischen Künstler und Künstlerinnen in den 90er Jahren.

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