© ifa-Galerie Berlin

Mit:

Siim-Tanel Annus
Anu Juurak
Liina Siib

„Passagen” nennt die Kuratorin, Ruth von der Wenge, die Ausstellung zeitgenössischer estnischer Kunst, die in der ifa-Galerie Berlin gezeigt wird. Sie wählte drei künstlerische Positionen aus, die exemplarisch das Spektrum der Neuerungen der heutigen Kunst Estlands zeigen.

Ein Charakteristikum der estnischen Kunst ist es, traditionelle Medien und Ausdrucksweisen nicht zu verwerfen, sondern darauf aufbauend zu neuen künstlerischen Ideen zu gelangen. So bezieht sich der Titel „Passagen“ auf die stete Intention, neuen Ufern zuzustreben und doch die Verbindung zu Vorangegangenem zu halten.

Siim-Tanel Annus (geb. 1960), der als erster Künstler sein Land 1997 auf der 47. Biennale in Venedig vertrat und mit Performances von sich reden machte, stellt sich in der ifa-Galerie Berlin mit Gemälden vor. Die Malerei bestimmt nach wie vor sein künstlerisches Schaffen. Das Oeuvre umfaßt bereits mehr als 600 Bilder. Sie sind stille Meditationen über Zeit und Raum.

Auf ganz andere Art setzt sich Anu Juurak (geb. 1957) in ihren aufwendigen Videoinstallationen mit Raum und Zeit auseinander. In der für die ifa-Galerie Berlin weiterentwickelten Installation „Der Zug“ simuliert sie eine Fahrt durch sommerliche und winterliche Landschaften.

Liina Siib (geb. 1963) hat sich in den letzten Jahren vor allem mit der digital bearbeiteten Fotografie beschäftigt. Ihre großformatigen Arbeiten strahlen durch ihre zarten, artifiziellen Oberflächen, die sie in der Druckgrafik bereits erfolgreich verwandte, einen eigentümlichen Reiz aus. Sie ist forschend und analysierend zugleich und will Vergänglichkeit sichtbar und spürbar werden lassen.

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