© ifa-Galerie Berlin

Mit Miloš Šejn stellt die ifa-Galerie Friedrichstraße einen der bemerkenswertesten und innovativsten Künstler Tschechiens vor, dessen Bedeutung außerhalb seines Landes bisher nicht ausreichend gewürdigt wurde. Der Katalog zur Ausstellung dokumentiert mehr als die Ausstellung ein Werk, das über dreißig Jahre gewachsen ist und das unabhängig von Trends und Moden von dem Künstler in großer Konsequenz und bewundernswerter Beharrlichkeit entwickelt wurde.

In der ifa-Galerie wird erstmals so umfangreich die Installation „Gefundene Pigmente“ ausgestellt, eine Arbeit, die über Jahrzehnte gewachsen ist und das Leben des Künstlers begleitet. Seit über 30 Jahren sammelt er auf ausgedehnten Wanderungen durch die Umgebung seiner Heimat Fundstücke und notiert alle Naturbeobachtungen akribisch. Sein Werk zeichnet sich durch die stete Suche nach dem authentischen Ausdruck seiner Empfindungen und philosophischen Betrachtungen aus, die auf Grundwerten sowohl der europäischen Geistesgeschichte, als auch der asiatischen Meditationskultur beruhen.

Bedeutend sind in diesem Zusammenhang auch die sich wiederholenden Aktionen in der Landschaft und Performances, in die er uns während der Ausstellungseröffnung einen Einblick gewährt. Im Eingangsbereich der Ausstellung wird eine Bild- und Klanginstallation in achtzehn Teilen zu sehen sein, die den Arbeitsprozeß deutlich machen.

Šejn fertigte die Zeichnungen direkt in der Natur mit selbst hergestellter Holzkohle an einem einzigen Tag. Der diese Kunstszene seit vielen Jahren begleitende Kunsthistoriker und Kritiker Jiri Valoch macht in seinem Katalogbeitrag deutlich, daß Miloš Šejn keine singuläre Erscheinung innerhalb der tschechischen Kunst war und ist, aber auch, daß er wichtige Positionen in der konzeptuellen Kunst Tschechiens eingebracht hat.