Kubus oder Kuppel © Victoria Tomaschko

Mit:

Haseeb Ahmed
Azra Akšamija
Johannes Buchhammer
Boran Burchhardt
Wilfried Dechau
Ahmed Krausen
Tarik Sadouma & Bastiaan Franken
Çengiz Bektaş, BIG/Bjarne Ingels Group
Paul Böhm Architekten
Džemal Čelić
Mutlu Çilingiroğlu
Kashef Mahboob Chowdhury
Vedat Dalokay
Forum Architects/Tan Kok Hiang
Frei und Saarinen
Mirza Gološ
Osman Edip Gürel
Fariborz Hatam/Aedas
Alen Jasarevic
Kory Architekten
Atelier Puuur/Furkan Köse
Mangera Yvars Architects
C. F. Møller A/S, Architects
Juraj Neidhardt
Jean Novel
Bart Prince
Paolo Portoghesi
Architektenbüro Marlies Rohmer
RUX Design
Erkut Sahinbas
Frederick Silaban
StudiOZ
Jafer Turkan
Zlatko Ugljen
Zest

„Was macht eine Moschee zur Moschee? Das ist ganz einfach: Eine Wand, die exakt nach Mekka ausgerichtet ist.“ Knapp und klar beschreibt der kuwaitische Planer und Architekturprofessor Omar Khattab die Charakteristik des muslimischen Gebetsplatzes. Für die Architektur der Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge, jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften. Die Bauaufgabe kann immer wieder neu erdacht, erfunden, erbaut und von Künstlern in ihren Installationen, Objekten und Fotografien hinterfragt werden.

Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen zeigt die Ausstellung Kubus oder Kuppel in der ifa-Galerie Berlin in vier unterschiedlichen Sektionen: Neue Wege, Zeitgenossenschaft, (Un)-Sichtbarkeit und Begegnungen. Unter dem Titel Neue Wege werden Bauten postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und Pakistan ebenso verhandelt wie der Neubau von Gebetshäusern im durch Migration geprägten Europa. Zeitgenossenschaft thematisiert die Entwicklung einer eigenen Formensprache in Ankara, Dubai, Ramallah sowie Singapur und steht für den Ausdruck des Euro-Islam in Deutschland und den Niederlanden. In der Sektion (Un)-Sichtbarkeit werden Strategien vorgestellt, bei denen Planer sich mit dem Thema der Tarnarchitektur einerseits und der künstlerischen Irritation andererseits auseinandersetzen – von der Umnutzung über das Schweizer Minarett-Verbot bis zum Kunst-am-Bau-Projekt. Schließlich stellt der Bereich Begegnungen einen Bezug zu klassischen Bauformen, aber auch zur Öffnung hinsichtlich anderer Religionen her. Anhand zahlreicher Beispiele bilanziert die Ausstellung dadurch erstmals die jüngsten Entwicklungen einer Bauaufgabe, deren Meisterwerke Architekten und Gläubige noch heute herausfordern: von Penzberg und Kayseri bis Chittagong, von Albuquerque bis Algier.

Programm

Freitag, 27. Juli 2012, 17:00
Die Kuratoren Christian Welzbacher und Valérie Hammerbacher erläutern die Ausstellungskonzeption, und der Künstler Haseeb Ahmed stellt seine Arbeiten vor. Der architektonische Teil der Ausstellung wurde von Christian Welzbacher entwickelt. Er ist Kunsthistoriker und Autor des Buches „Euro-islam-Architektur. Die neuen Moscheen des Abendlandes.“

Donnerstag, 6.September 2012, 19:00
Religion im Aufstieg – neue Moscheebauten in Nachkriegs-Bosnien und Herzegowina
mit lma Hudović , Sarajevo

Donnerstag, 27. September 2012, 19:00
Neue Moscheebauten in Europa – Möglichkeiten und Missverständnisse
Vortrag und Diskussion mit Christian Welzbacher


Sonntag, 19. August 2012, 11:00 bis 13:00
KinderKunstProgramm – umRÄUMEn! Leuchttürme, Meilensteine, Sichtbeton
Eine kreative Kunstbaustelle für Kinder ab 6 Jahren.

Samstag, 15. September 2012, 12:00 bis 14:00
JugendKunstProgramm – umWANDeln! Raumkapseln und andere Architekturen
Eine Zwischen-Raumstation für Jugendliche ab 12 Jahren.

Architektonische Szenografien – Ein Dialog zwischen Körper, Raum und Religion mit Elfi Müller
Berlin, eine europäische Metropole, beherbergt Menschen aus vielen Kulturen mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Kirchen, Synagogen und Tempel, aber auch Moscheen prägen das Stadtbild mit. Parallel zu der Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie Berlin werden in fünf Rundgängen sakrale Orte vorgestellt.

Samstag, 4. August 2012, um 11:00
Der erste Rundgang führt durch den wohl ältesten und bedeutendsten Teil der Berliner Altstadt, das Stadtquartier Klosterviertel/ Molkenmarkt. Im Klosterviertel finden sich neben Parklandschaften kulturell und kunsthistorisch bedeutende Bauwerke wie das Palais Podewil, die Parochialkirche und deren Kirchgarten und die Ruine der Franziskaner Klosterkirche. Manfred Strehlau, der Leiter des Fördervereins Klosterruine e.V., informiert die Teilnehmer über die geschichtliche Entwicklung des Baukörpers. Historische Einblicke und Sequenzen der Sinneserfahrung ermöglichen dabei die mentale und physische Auseinandersetzung mit dem Sakralbau. Eine abschließende Führung durch die Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie Berlin und eine Gesprächsrunde zum Austausch von Erfahrungen beschließen den Projekttag.

Freitag, 17. August 2012, 11:30
Beim zweiten Rundgang führt die Berliner Künstlerin Elfi Müller durch einen Teil Kreuzbergs, den alten Postbezirk S(Süd) O(Ost) 36 – SO 36. Ausgehend von der Umar-Ibn-Al-Khattab-Moschee, hier wird Ucan Birol, Pressesprecher der Moschee, durch den sakralen Bau führen und eine Teilnahme an dem Freitagsgebet ermöglicht einen Einblick in den islamischen Glauben.
Innerhalb eines nichtalltäglichen Kiezrundgangs wird der unwiderstehliche Charme von Kreuzberg 36 erfahrbar. An Plätzen wie dem Heinrichplatz, Mariannen- und Oranienplatz, wird die historische Entwicklung der angrenzenden Baukörper wie Bethanien, das Rauchhaus und das von Max Taut 1927 entworfene Warenhaus, aufgezeigt. Sequenzen der Sinneserfahrungen ermöglichen die mentale und physische Auseinandersetzung mit dem sakralen Bau und seinem städtebaulichen Umfeld.
Eine abschließende Führung durch die Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie Berlin und eine Gesprächsrunde zum Austausch von Erfahrungen beschließen den Projekttag.

Samstag, 1. September 2012, 11:00
Berlin, eine europäische Metropole, beherbergt Menschen aus vielen Kulturen mit unterschiedlichen Glaubensrichtungen. Kirchen, Synagogen und Tempel, aber auch Moscheen prägen das Stadtbild mit. Parallel zu der Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie Berlin werden in fünf Rundgängen sakrale Orte vorgestellt.
Der dritte Rundgang führt zu Lotos Vihara, einem buddhistischen Tempel umgeben von einem wunderschönen Garten, einer Oase der Ruhe und Besinnlichkeit mitten im Herzen einer Plattenbausiedlung. Karin Löwenhag, die zweite Vorstandsvorsitzende von Lotos Vihara, wird die Gruppe durch den Tempel führen und Fragen zum Buddhismus beantworten. Sequenzen der Sinneserfahrung ermöglichen die mentale und physische Auseinandersetzung mit dem sakralen Bau.
Im Anschluss führt die Künstlerin Elfi Müller durch das städtebauliche Umfeld des Tempels. Sie gibt einen Einblick in die Geschichte und Architektur der Arbeiterpaläste der ehemaligen DDR.  Eine Führung durch die Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie Berlin und eine Gesprächsrunde zum Austausch von Erfahrungen beschließen den Projekttag.

Samstag der 8. September 2012, 11:00
Der vierte Rundgang führt zur Kapelle der Versöhnung. Manfred Fischer, Pfarrer Evangelischen Versöhnungsgemeinde, und sein Mitarbeiter, Rainer Just, werden bei einer Führung über die Geschichte und das Konzept der Kapelle berichten. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf dem Zusammenhang der Kapelle der Versöhnung mit der Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße. Am Ende des Rundgangs steht die Lesung einer Mauertotenandacht durch Pfarrer Fischer.
Sequenzen der Sinneserfahrung ermöglichen die mentale und physische Auseinandersetzung mit dem sakralen Bau. Am Beispiel der Kapelle und ihres zerstörten Vorgängerbaus werden die An- und Abwesenheit von Architektur erfahrbar gemacht.
Eine Führung durch die Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie Berlin und eine Gesprächsrunde zum Austausch von Erfahrungen beschließen den Projekttag.

Sonntag, den 23. September 2012, 11:00
Der fünfte und abschließende Rundgang dieser Veranstaltungsreihe führt uns durch die Neue Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte. Esther Kontarsky  von der Stiftung Neue Synagoge Berlin, führt durch den sakralen Bau und erläutert dessen Geschichte und Architektur. Sequenzen der Sinneserfahrungen ermöglichen die mentale und physische Auseinandersetzung mit dem Sakralbau. Am Beispiel der Freifläche des Hauptschiffs der Synagoge wird die Abwesenheit von Architektur erfahrbar. Ein Streifzug durch die Galerienlandschaft, die das urbane Umfeld der Synagoge mitbestimmt, und ein Einblick in die jüdische Mädchenschule im Herzen der Auguststraße, ein „Haus für neue Kunst und Esskultur” leiten zu einem Rundgang durch die Ausstellung Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektiven einer Bauaufgabe in der ifa-Galerie über. Eine Gesprächsrunde in der ifa Galerie Berlin wird den Projekttag und die Veranstaltungsreihe beenden.

Elfi Müller ist Künstlerin und studierte 2011 an der Universität der Künste Berlin Kunst im Kontext, Kunstvermittlung und Pädagogik sowie Kunst im öffentlichen Raum. In Berlin bietet sie Führungen zur Architektur an.

© ifa-Galerie