Die ifa-Galerie Berlin zeigt die Zeichnungen und eine Vitrine aus der Ausstellung „Joseph Beuys – Zeichnungen, Objekte, Druckgrafik“, die das ifa seit 1989 mit großem Erfolg weltweit tournieren läßt.
Joseph Beuys – 1921 in Krefeld geboren und 1986 in Düsseldorf gestorben – zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit. Zahlreiche Aktionen, Installationen und Ausstellungen sowie die Teilnahme an der documenta 5, 6 und 7 machten den politisch engagierten Künstler, der als Professor an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf zudem eine ganze Schülergeneration prägte, als Verfechter für eine humanere Gesellschaftsform weltweit bekannt. Provokativ erweiterte er den konventionellen Kunstbegriff, indem er kreatives Denken und soziales Handeln entsprechend seiner Idee von der „Sozialen Plastik“ zum Kunstwerk erklärte.
Die in Berlin ausgestellten Zeichnungen bilden nicht nur den Schwerpunkt der von Götz Adriani, Kunsthalle Tübingen, für das ifa zusammengestellten Schau, auch der Künstler selbst bezeichnete dieses Medium als einen der wichtigsten Bestandteile seines künstlerischen Schaffens: „… wenn ich diese vielen Zeichnungen nicht gemacht hätte, hätte ich auch die politische Arbeit nicht machen können. Ich glaube, daß ich auch ganz falsche Begriffe in meinem Kopf herumwälzen würde, wenn ich diese Arbeit nicht gemacht hätte. Ich halte diese Zeichnungen immer noch für eine der wichtigsten Sachen, die ich überhaupt gemacht habe, denn diese ganzen Versuche oder Experimente in der Zeichnung sind für mich ein unendlich wichtiger Apparat…“ (Götz Adriani, Winfried Konnertz, Karin Thomas: Joseph Beuys, Leben und Werk, Köln 1986)
Parallel dazu übergibt das Institut für Auslandsbeziehungen das Objekt „Tisch mit Aggregat“ (1958-85) von Joseph Beuys, eines der wichtigsten Exponate dieser Ausstellung, dem Bundestag als Leihgabe für den renovierten und wieder eröffneten Reichstag.
Geschichte