© ifa-Galerie Berlin

Mit Ivan Kafka ( geb. 1952 ) stellt die ifa-Galerie Berlin einen der wichtigsten und prominentesten Vertreter der zeitgenössischen Kunst Tschechiens aus, dessen künstlerisches Wirken weit über die Grenzen seines Landes hinaus bekannt ist. Im letzten Jahr wurde Ivan Kafka zum Mitglied der Akademie der Künste in Berlin ernannt und seine Installation mit 997 Pfeilen „Von nirgends nirgendwohin“ gehörte zu den eindrucksvollsten Arbeiten der 47. Biennale in Venedig. Die Ausstellung in der ifa-Galerie Berlin ist die erste Einzelausstellung Ivan Kafkas in Deutschland. Sie bietet einen Rückblick auf sein bisheriges Schaffen und wird von einem umfangreichen Katalog begleitet, der erstmals ein vollständiges Verzeichnis der von 1975-97 realisierten Projekte des Künstlers enthält. Mit Fotografien und Zeichnungen werden Kafkas wichtigste Installationen vergegenwärtigt und dokumentiert. Die ifa-Galerie Berlin ermöglicht mit den drei Installationen: „Mühsal / Löcher umgekehrt“, „Permanenter Aufstand“ und „Flüchtiger Tisch“ auch einen Einblick in Kafkas Schaffen der letzten Jahre.
Seine Installationen zeichnen sich durch ästhetische Klarheit, visuelle Ausstrahlung, räumliches Denken und Monumentalität aus. Mitte der 70er bis Ende der 80er Jahre arbeitet Kafka in deutlich begrenzten Raumen, mit denen er das Organische und Prozeßhafte der Natur hervorhebt oder die räumlichen Bezüge der Landschaft hinterfragt. Seit den 80erJahren entstehen Arbeiten, in denen er sich mit der Spezifik des urbanen Raums auseinandersetzt. Sein politisch – gesellschaftliches Interesse zeigt sich verstärkt in den Arbeiten der 90er Jahre, beispielweise in der Installation „Gegenwärtige Vergangenheit / Vergangene Gegenwart“. Kafka verwendet vorgefundenes Material, das er aus der ursprünglichen Funktionsbestimmung herauslöst, um es seriell zu räumlichen Strukturen zu ordnen. Er geht bewußt über seine individuelle Sichtweise hinaus und vermag so, durch die visuell-ästhetische Vielfalt seines künstlerischen Schaffens die Menschen in gesellschaftliche, kommunikative und ästhetische Prozesse einzubeziehen.

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