Der bosnische Künstler Sanjin Jukić (*1957) kommt aus Sarajevo, wo er bis vor kurzem lebte und arbeitete. In seinen Installationen setzt er sich sehr direkt in zum Teil erschütternder und zum Teil ironischer Weise mit den kriegerischen Ereignissen in seinem Land auseinander, dabei thematisiert er die Rolle der Medien, die durch die Art der Berichterstattung entscheidenden Einfluß auf die Sichtweise und die Urteilsfähigkeit der Menschen nehmen. In der Austellung der ifa-Galerie Friedrichstraße werden eine Reihe von früheren Arbeiten des Künstlers gezeigt, wie z. B. „Sarajevo Ghetto Spectacle“, die zuvor in einer Ausstellung bosnischer Kunst in der New Yorker Kunsthalle und Anfang des Jahres in der ersten Einzelausstellung Jukić in der Neuen Galerie in Graz zu sehen waren.
Unter dem Titel „Das Zeitalter des Nihilismus“ schuf Jukić eine Arbeit für diese Ausstellung in der ifa-Galerie. In dieser aufwendigen Video-Installation geht es ihm wieder vorrangig um die Frage nach dem Einfluß der Medien auf unser Bewußtsein und darum zu versinnbildlichen, wie sehr unsere ethischen, moralischen Vorstellungen und unsere europäische Lebensweise von den Klischeebildern, die die Filmindustrie vor allem Hollywoods in diesem Jahrhundert maßstabsetzend vorgibt, geprägt sind.
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