© ifa-Galerie Berlin

Die ifa-Galerie Berlin präsentiert mit der Ausstellung „Architektur als Modell des Kosmos“ Einblicke in das Werk des renommierten Architekten Charles Correa, der zu den Begründern einer neuen indischen Architektur mit eigener und unverwechselbarer Identität zählt.

Öffentliche Gebäude wie die Ghandi-Gedenkstätte in Ahmedabad oder der Regierungskomplex in Bhopal sind architektonische Meilensteine auf seinem Weg. Als konzeptionell und rituell charakterisiert er selbst seine Arbeiten, in denen er östliches und westliches Denken und Bauen miteinander verbindet. Regionale Bautypen, buddhistische und islamische Formen und Traditionen und die internationale Moderne vereinigt er zu einem neuen, in sich schlüssigen und eigenständigen architektonischen Ganzen mit ausgeprägter individueller Handschrift.

So basiert zum Beispiel das Kulturzentrum Jawahar Kala Kendra in Jaipur auf einem aus neun Quadraten bestehenden spirituellen Diagramm oder Mandala. Correa überträgt nicht nur dessen geometrische Umsetzung der kosmischen Ordnung, die übrigens auch für den Stadtplan des alten Jaipurs verwandt wurde, sondern auch ihre Inhalte auf das Gebäude, in dem sich ein „archaisches Konzept“ mit der Formensprache moderner, internationaler Architektur vereinigt. Neben dem Entwurf von Wohnhäusern, Bürogebäuden, Hotels und öffentlichen Universitäts-, Verwaltungs- und Museumskomplexen beschäftigt sich Charles Correa mit Stadtplanung und Stadtentwicklung und ist auch für die Konzeption neuer Stadtteile in Bombay verantwortlich.

Charles Correa wurde 1930 geboren und studierte Architektur in Bombay und in den USA. Er lebt und arbeitet in Bombay, unterrichtete am MIT, University of Michigan, in Harvard und Cambridge und ist u.a. Mitglied der Pritzker-Preis-Jury. 1996 erschien eine umfassende Monographie über Charles Correa mit einem Text von Kenneth Frampton bei Thames & Hudson, London.

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