© ifa-Galerie Berlin

Mit:

Esteban Alvarez& Tamara Stuby
Andrej Brumen Cop
Andrej Chlobystin
Song Dong
Esra Ersen
Igor Grubic
Hadas Kedar& Alex Schady
Szabolcs KissPál
Robert W. Novák& Emmanuelle Waeckerle

„Unterwegs nach Timbuktu“ betitelt der Kurator Robert W. Novák aus Prag die Ausstellung, in der Phänomene des ,postmodernen Nomadentums‘ untersucht werden: Timbuktu steht für den Ort der Sehnsucht, des Geheimnisvollen, Sagenumwobenen und Abenteuerlichen, für einen Ort, an dem man trotz aller Bemühungen nie ankommen wird. Novák legt der Konzeption seine eigenen Erfahrung als reisender Künstler zugrunde; Reisen unternahm er zunächst im Rahmen seiner Ausbildung, später führten sie ihn zu Workshops, Ausstellungen, Symposien, Studienaufenthalte und anderen Aktivitäten. Eine kontinuierliche Selbstbefragung nach kultureller Identität, nach den Auswirkungen der Globalisierung auf individuelle Lebensplanung, auf Verwurzelung und Entwurzelung im sozialen Kontext stellt sich wie von alleine ein. Nováks größtes Interesse gilt der Rolle des zeitgenössischen Künstlers in diesem vielschichtigen und ständiger Veränderung unterworfenem Prozess. Neue Strukturen werden ausgebildet, Netzwerke entstehen, die andere Formen der Kommunikation ermöglichen. Die Künstlerinnen und Künstler sind nicht mehr einem bestimmten Ort verhaftet, sondern tragen ihre Ideen von einem Ort zum anderen und versuchen diese umzusetzen, wobei eine Verortung – eher zufällig–dort geschieht, wo die Realisierung eines Projektes ermöglicht wird.

„Das Reisen gibt als emotionales Ereignis unseren Sinnen Nahrung, sowohl im Sinne von Selbsterfahrung als auch in der Spiegelung mit anderen Welten. Kultur und Denken bleiben lebendig, indem ihnen Dinge gefüttert werden, die außerhalb ihrer selbst liegen. Reisen ist Einheit von Impuls und Aktion, Bewegung und Erregung, von Eindruck und Ausdruck …“ schrieb Paolo Bianchi in der Einleitung zu „Ästhetik des Reisens“, Kunstforum International, Köln, Bd.136,137.

In der Ausstellung „Unterwegs nach Timbuktu“ werden Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die sich auf ihren Reisen und während verschiedener Arbeits- und Studienaufenthalte kennen und schätzen gelernt haben; sie kommen aus Argentinien, China, Israel, Kroatien, Ungarn, Russland, Slowenien, Tschechien und aus der Türkei. Robert W. Novák betont im Katalog zu dieser Ausstellung: „Der Kern des Projekts ist meine eigene Entwicklung. Alle eingeladenen Künstlerinnen und Künstler sind entweder meine Freunde – Künstler und Autoren, die ich auf meinen Reisen kennen gelernt habe – oder sehr eng mit meiner Geschichte verbunden. Es ist wichtig, dass ich ihre Arbeiten auf die eine oder andere Weise für kraftvoll halte, für in besonderem Maße wertvoll in dem allgemeinen Kontext der internationalen zeitgenössischen Kunstszene und dass sie in einer gewissen Harmonie mit meinen eigenen Gefühlen und Vorstellungen stehen.“ Der Bogen ihrer Ausdrucksmittel und Medien spannt sich von Malerei über Videoinstallationen bis hin zu einem Kinderfest, das in besonderem Maße Aspekte des ,neuen Nomadentums‘ anspricht.

„Unterwegs nach Timbuktu“ fügt sich ins Spektrum der Ausstellungen und in die programmatische Ausrichtung der ifa-Galerien ein, die künstlerische Projekte international zu vernetzen suchen und zu deren Aufgaben es gehört, Künstlerinnen und Künstler unterschiedlicher Kulturkreise zusammen zu führen.

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