Phnom Penh : Das Verschwinden verhindern © ifa-Galerie

Mit Phnom Penh: das Verschwinden verhindern präsentiert die ifa-Galerie Berlin zum ersten Mal in Europa Künstler/-innen aus Kambodscha, die sich in Collagen, Fotografien, Skulpturen, Installationen und Dokumentationen mit dem Erfassen und Bewahren der Stadt im Wandel beschäftigen. Ausgangspunkt ist das einflussreiche Schaffen des kambodschanischen Architekten Vann Molyvann, der die Neue Khmer Architektur in den 1960er Jahren in Kambodscha bestimmte und bis heute wichtiger Impulsgeber für moderne Entwicklungen in der Stadtgestaltung Phnom Penhs ist.

Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas, ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum des Landes. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Stadt rasant entwickelt. Zugleich kämpft sie mit den Nachwirkungen ihrer wechselvollen Geschichte zwischen der Demokratisierung in den 1960er und der Diktatur der Roten Khmer in den 1970er Jahren. Bis heute ist die Vergangenheit allgegenwärtig und beeinflusst Kunstschaffende aller Generationen. Die für Phnom Penh: Das Verschwinden verhindern ausgewählten Arbeiten spiegeln nicht nur die Auseinandersetzung mit der Geschichte Kambodschas, sondern auch mit gegenwärtigen politischen, ökonomischen, geografischen und soziokulturellen Veränderungen wider. Die Hauptstadt Phnom Penh ist dabei besonders stark von den Veränderungen betroffen.

Die Kuratorin Erin Gleeson, die seit über 10 Jahren in Phnom Penh lebt und arbeitet, hat für die Ausstellung Künstler/-innen ausgewählt, die wesentliche Impulse für die gegenwärtige Kunstentwicklung in Kambodscha gegeben haben. Mit dem Ausstellungskatalog, der Essays von Expertinnen und Experten für zeitgenössische Kunst der Region Südostasien vereint, bringt das Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) die weltweit erste umfassende Publikation über zeitgenössische Kunst in Kambodscha in deutscher und englischer Sprache heraus.

Beteiligte Künstler/-innen: Vann Molyvann und Svay Ken Chan Dany, Khvay Samnang, Leang Seckon, Lim Sokchanlina, Sopheap Pich, Amy Lee Sanford, Svay Sareth, Than Sok, Tith Kanitha, Vandy Rattana

Phnom Penh: Das Verschwinden verhindern – Zeitgenössische Kunst und Stadtentwicklung in Kambodscha ist die fünfte Ausstellung in der Reihe connect: nach Kunstszene Vietnam, A Gentil CariocaEin Kunstraum in Rio de Janeiro, Khoj – International Artists‘ Association in Delhi und Rosige Zukunft – Aktuelle Kunst aus Tunesien. Die Reihe connect: widmet sich Entwicklungen der zeitgenössischen Kunst, die sich in scheinbarer Abgeschiedenheit entfalten. Es geht aber nicht allein um die Vorstellung lokaler Kunstszenen, sondern vor allem darum, neue Kontakte zu knüpfen, Netzwerke zu bilden und zu erweitern und über die lokale, regionale und nationale Verortung hinaus kulturelle Impulse zu empfangen und zu geben.

Programm

Freitag, 22. März 2013, 17:00
Führung durch die Ausstellung mit Erin Gleeson und den anwesenden Künstlern Khvay Samnang, Lim Sokchanlina, Svay Sareth und Vandy Rattana.
Die Führung findet in englischer Sprache statt.

Donnerstag, 25. April 2013, 19:00
connect: Meta House, Partner des Goethe-Instituts, Phnom Penh
Der Leiter des deutsch-kambodschanischen Kulturinstitutes in Phnom Penh, Nicolaus Mesterharm, wird die langjährige Arbeit des Hauses vorstellen. Im Jahr 2007 hat der Berliner Filmemacher und Journalist in der Hauptstadt Phnom Penh das Meta House gegründet, das nunmehr Partner des Goethe-Instituts ist. Schwerpunkte seiner Arbeit sind neben Ausstellungen und Podiumsgesprächen insbesondere Filmproduktionen und -präsentationen. Ausgewählte Kurzfilme werden in einem eigens für diesen Abend zusammengestellten Programm vorgestellt:

Exercise, 1981, 9.38 mins, Englische UT
Die berühmtesten Dokumentaristen der DDR, Walter Heynowski and Gerhard Scheumann, haben in Kambodscha drei wichtige Filme zum Thema Rote Khmer gedreht. Dieser (vierte) Kurzfilm folgt der Wiedereroffnung der Royal University of Fine Arts nach Befreiung des Landes durch die Vietnamesen im Jahr 1979.

Reflections about Contemporary Cambodian Art, 2008, 15.05 mins, Englische UT
Die kambodschanische Künstlerin Linda Saphan wuchs in Kanada auf. Mit ihrem damaligen Partner und späteren Ehemann Sopheap Pich hob sie 2005 die junge kambodschanische Kunst-Szene mit aus der Taufe. In Kooperation mit der frz. Filmemacherin Christine Bouteiller entstand diese Dokumentation als Video-Brief an einen ihrer Mentoren. Der Film zeigt u.a. die erste kambodschanische Gruppenausstellung Visual Arts Open in Phnom Penh.

Chomlak / Sculpture, 2008, 3.18 mins, Englische UT

Sopheap Pich wuchs in den USA auf und kehrte 2004 nach Kambodscha zurück. Er ist der erste kambodschanische Künstler, der zur Documenta eingeladen wurde (2012). Vier Jahre zuvor interviewte ihn sein Freund, der singapurianische Filmemacher KM LO.

Angkar Pol Pot, 2011, 3.05 mins
Hip Hop ist ein neuer Trend in der kambodschanischen Musikszene, der von der älteren Generation traditionell abgelehnt wird. MC Curly (Dang Kosal) wuchs auf der Straße auf. Im Meta House lernte er internationale Musik- und Videoproduzenten kennen, die ihm halfen, seine kreativ-kritischen Visionen umzusetzen. Das Musikvideo von Jean Mathis zeigt den jungen Künstler als Kind einer konsumorientierten Nachkriegsgesellschaft.

Arts 21/ Sokuntevy Ouer, 2009, 8.12 mins
Im Jahr 2009 besuchte ein Team der Deutschen Welle Phnom Penh. Direktor Michael Altenhenne portraitierte die damals noch unbekannte Künstlerin Sokuntevy Ouer, die heutzutage als eine der besten weiblichen Malerinnen Kambodschas gilt. Im Jahr 2007 verließ sie ihre Familie in der kambodschanischen Provinz und machte als erste Künstlerin vom Artist-in-Residence-Programm des Meta House Gebrauch.

City, 2009, 4 mins
Video-Art ist in der kambodschanischen Kunstzene bis heute unterepräsentiert. Im Jahr 2009 veranstaltete die thailändische Künstlerin Som Sutthirak Supaparinya den ersten Video-Art-Workshop Kambodschas im Meta House. Der kambodschnische Kuenster Pin Sopheak produzierte eine poetische Arbeit zum Thema Stadtentwicklung – zu einer Zeit, als die ersten Wolkenkratzer in Phnom Penh gebaut wurden.

25 Frames to Move, 2012, 20.43 mins
Die Grassroot-Kunstschule Phare Ponleu Selapak befindet sich in Battambang, fünf Stunden mit dem Auto von der Hauptstadt Phnom Penh entfernt. Der Maler Poi Chhunly und seine Frau Kolab sind Kinder von Bauern. 2007 haben sie das erste Animationsstudio Kambodschas gegruendet. Junge Filmemacher, die im Meta House dokumentarisches Arbeiten lernen, portraitieren das inspierierte Paar.

Have Visa No Have Rice, 2012, 2.41 mins
Die Band Cambodian Space Project spielt kambodschanischen Rock der 1960er. Dessen Protagonisten sind fast alle von den Roten Khmer getötet worden. Das Musik-Video des deutsche Dokumentarfilm-Regisseurs Marc Eberle folgt einer Neukomposition der kambodschanischen Sängerin Srey Thi, einer ehemaligen Zwangsprostituierten. In dem Lied verarbeitet sie ihre internationalen Tour-Erfahrungen.

Donnerstag, 23. Mai 2013, 19:00
Lighter Than Orange, Dokumentarfilm, 2012/13, ca. 45 Minuten
Film- und Buchpräsentation mit dem Fotografen Matthias Leupold, Professor an der Berliner Technischen Kunsthochschule

Mit dem Dokumentarfilm Lighter than Orange thematisiert die ifa-Galerie Berlin im Rahmen der Ausstellung connect: Phnom Penh – Das Verschwinden verhindern die Geschichte eines weiteren südostasiatischen Landes: Vietnam. Während des Vietnam-Kriegs wurden von 1961 bis 1971 Millionen Liter dioxinhaltiger Entlaubungsmittel (u.a. Agent Orange) versprüht. Die Schussfelder sollten von sichtverhinderndem Laub befreit und die Ernten vernichtet werden. Viele Filme über diese Zeit setzen sich kritisch mit den Geschehnissen auseinander. Doch die Biografien vietnamesischer Veteranen, die überlebten und heute an den Folgen des Einsatzes von Agent Orange leiden, blieben ausgespart. Der Film Lighter than Orange von Matthias Leupold stellt einzelne Schicksale vor und lässt Betroffene zu Wort kommen.
Die ehemaligen Soldaten, unter ihnen Hung und Diu, erhalten die Möglichkeit beispielhaft für mehr als 4 Millionen Opfer von Agent Orange über ihre Erlebnisse und die grausamen Folgen zu sprechen. Hungs Tochter Men, 31, verlor mit 17 Jahren das Gedächtnis und Dius Tochter Nga ist halbseitig gelähmt. Für beide soll aus den Erlösen des Films eine zukünftige Unterbringung geschaffen werden, wenn die Eltern eines Tages nicht mehr dafür sorgen können. Der Film soll nicht nur auf Einzelschicksale aufmerksam machen, sondern auch ein Aufruf zur Hilfe für die Betroffenen sein.

Matthias Leupold ist seit 1985 in Berlin als freischaffender Fotokünstler auch in den Bereichen Medien und Industrie tätig. Er studierte an der Universität der Künste, Berlin, Visuelle Kommunikation mit den Abschlüssen Diplom-Designer und Meisterschüler. Seit 2007 lehrt er in Berlin als Professor für künstlerische Fotografie und digitale Bildmedien an der Berliner Technischen Kunsthochschule.

Donnerstag, 30. Mai ab 18:00
Gedenken verhandeln? Erinnerungskulturen und Gedenkstättenarbeit internationale Perspektiven Diskussionsveranstaltung mit Anja Bodanowitz, Hamza Chourabi, Constanze Eckert und Dr. Sina Emde; Moderation: Annika Niemann
Anhand von Beispielen aus Kambodscha, Deutschland und Tunesien diskutieren die Gäste aus Wissenschaft, Kunst und Gedenkstättenarbeit die Rolle von künstlerischen Strategien und Kulturvermittlung – zwischen Politiken der Erinnerung und kulturellem Gedächtnis, Gedenkort und (Ver-)Handlungsraum.
Zwischen 1975 und 1979 litt die kambodschanische Bevölkerung unter dem Regime der Roten Khmer mit Unterdrückung, Folter und dem Massenmord an fast einem Viertel der kambodschanischen Bevölkerung. Die juristische Aufarbeitung der Verbrechen begann sehr spät – erst 2009 wurde der erste Prozess vor einem internationalen Tribunal eröffnet. Wie wird in Kambodscha heute an die Opfer der Diktatur der Roten Khmer gedacht? Welche Funktion haben dabei Gedenkstätten wie die Killing Fields oder das ehemalige Foltergefängnis Tuol Sleng, angesichts der massiven gesellschaftlichen und urbanen Veränderungen? Und welche Rolle spielen künstlerische Strategien und Ausdrucksformen in der lokalen Erinnerungskultur?
Die Veranstaltung nimmt die Ausstellung Phnom Penh – Das Verschwinden verhindern. Zeitgenössische Kunst und Stadtentwicklung in Kambodscha der ifa-Galerie Berlin zum Anlass, interdisziplinär Möglichkeiten, Herausforderungen und Bedingungen von Erinnerungsorten und Gedenkkulturen zu diskutieren und die Rolle der Kunst in diesem Zusammenhang zu hinterfragen. Anhand von Beispielen aus Kambodscha, Deutschland und Tunesien diskutieren die Gäste aus Wissenschaft, Kunst und Gedenkstättenarbeit die Rolle von künstlerischen Strategien und Kulturvermittlung – zwischen Erinnerung und kulturellem Gedächtnis, Gedenkort und (Ver-)Handlungsraum.

Podiumsgäste:

Dr. Sina Emde, Lehrbeauftragte an der FU Berlin am Institut für Ethnologie, ehem. Mitarbeiterin am Forschungscluster Languages of Emotion der FU Berlin, wo sie im Projekt Emotion, Gewalt und Erinnerung in der Aufarbeitung von Bürgerkriegen am Beispiel Kambodscha forschte.

Anja Bodanowitz, Künstlerin/Kunstvermittlerin, z. Zt. NGBK-Stipendiatin Kunstvermittlung, absolvierte 2010 ihren Master of Art am Institut für Kunst im Kontext der Universität der Künste, Berlin mit einer Abschlussarbeit über Erinnerungsorte in Kambodscha.

Constanze Eckert, Künstlerin/Kunstarbeiterin, Leiterin im Bereich Qualifizierung /Akademie im Programm Kulturagenten für kreative Schulen, einem Modellprogramm der gemeinnützigen Forum K83 GmbH, initiiert und gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Stiftung Mercator. Von 2007 bis 2008 Projektleiterin im Modellversuch kunst – raum – erinnerung. Zur Verbindung von historischem Lernen, kulturpädagogischer Praxis und zeitgenössischen künstlerischen Strategien an NS-Gedenkstätten beim Bildungsverbund für die Internationale Jugendbegegnungsstätte Sachsenhausen.

Hamza Chourabi, Mitarbeiter der Gedenkstätte Hohenschönhausen, leitet derzeit das Projekt contre I ‚oubli – Gegen das Vergessen. Projekte zur Aufarbeitung der Diktatur in Tunesien.

Moderation: Annika Niemann, Dipl.-Kunsttherapeutin/-pädagogin, lebt und arbeitet als freie Kunstvermittlerin und Kuratorin in Berlin; seit 2007 Kunstvermittlung für die ifa-Galerie Berlin sowie seit 2011 für den Kunst-Raum des Deutschen Bundestages.

Mittwoch, 12. Juni 2013, 17:00
Führung durch die Ausstellung mit Erin Gleeson und den anwesenden Künstlern Khvay Samnang, Lim Sokchanlina, Svay Sareth und Vandy Rattana.
Die Führung findet in deutscher Sprache statt.

Donnerstag, 13. Juni 2013, 17:00
Führung und Gespräch mit der Kunstvermittlerin Annika Niemann.
Die Führungen finden im Rahmen der Asien-Pazifik-Wochen statt.

Samstag, 20. April 2013, 11:30 – 14:00
Zeit zeugen: Vom Archivieren und Zerstreuen, Überliefern und Vergessen
Workshop für Jugendliche ab 12 Jahren mit Annika Niemann und Ev Fischer.
Zwischen Inseln aus Müll oder üppigen Wasserpflanzen, nahe der Uferböschung oder den Resten verlassener Pfahlbauten: Stoisch steht Khvay Samnang bis zur Brust im Wasser und gießt eimerweise Sand über seinen Kopf. Inmitten der bedrohten Seen Phnom Penhs setzt der Künstler ein Zeichen -gegen die Zerstörung der Wasserlandschaft und die Vertreibung ihrer Anwohner; gegen den Abriss alter Architekturen und den Neubau von Bürotürmen, Luxusquartieren und Einkaufsmeilen. Auch in Berlin wird umgebaut. Die Teilnehmer/-innen des JugendKunstProgramms begeben sich auf eine künstlerische Spurensuche im Stadtraum: Was muss Platz machen, damit Neues entstehen kann? Welche Spuren werden gesichert, welche verwischt? Wie wird erinnert und was vergessen? Rund um die ifa-Galerie markieren wir Orte des Umbruchs und entwickeln im Atelier ein mobiles Archiv für die Stadt im Wandel.

Sonntag, 21. April 2013, 11:00 – 13:00
über Reste: Vom Ausgraben und Sichern, Freilegen und Verwischen
Eine künstlerische Spurensuche für Kinder ab 6 Jahren.
Ob grasgrün, türkisblau, signalrot oder silbrig grau; ob verrostet, besprüht, frisch plakatiert oder wild überwuchert: Zahllose Bauzäune aller Farben und Beschaffenheit hat der Künstler Lim Sokchanlina in Phnom Penh fotografiert. Aber was passiert eigentlich dahinter? Überall in der kambodschanischen Hauptstadt werden Gebäude abgerissen, weggeräumt, umgebaut und neu errichtet. Die Künstler/-innen der Ausstellung sind angetreten, das Verschwinden zu verhindern. Das KinderKunstProgramm erkundet ihre Mittel der Spurensicherung. Die Kinder experimentieren mit künstlerischen Möglichkeiten des Sichtbarmachens und Verschwinden Lassens: Woran wollen sie erinnern und was sollte besser vergessen werden? Im Atelier entsteht ein interaktives Denk-Mal in Bewegung.

Städte machen II – Stadtspaziergänge mit Elfi Müller
Anlässlich der Ausstellung Phnom Penh – Das Verschwinden verhindern: zeitgenössische Kunst und Stadtentwicklung in Kambodscha, die in der ifa-Galerie Berlin gezeigt wird, lädt die Veranstaltungsreihe Städte machen II zu Stadtspaziergängen an ausgewählte Orte in Berlin ein. Der kambodschanische Architekt Vann Molyvann, dessen Schaffen als historische Referenz im Mittelpunkt der Ausstellung steht, war in den 1940er Jahren Schüler von Le Corbusier in Paris und hat entscheidend das Stadtbild von Phnom Penh mitgeprägt.
Übertragen auf Berlin machen die Stadtspaziergänge lebendige Spuren der Baukunst der europäischen Moderne erfahrbar.

Elfi Müller ist Künstlerin und studierte 2011 an der Universität der Künste Berlin Kunst im Kontext, Kunstvermittlung und Pädagogik sowie Kunst im öffentlichen Raum. In Berlin bietet sie Führungen zur Architektur an.

Samstag, 13. April 2013, 11:00
Ku’Damm 101 Hotel Kurfürstendamm 101 10711 Berlin
Der erste Stadtspaziergang führt in die Epoche der Moderne mit ihren ästhetischen und gestalterischen Prinzipien ein. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Werk des Architekten Le Corbusier.
Am Beispiel des Ku‘ Damm 101 Hotels erhalten die Teilnehmenden Einblick in die praktische Umsetzung von Le Corbusiers Farbenlehre. Abschließend werden ausgewählte Bauten von Vann Molyvann mittels Fotos präsentiert und kommentiert.

Samstag, 27. April 2013, 11:00
Das Le Corbusier-Haus, Flatowallee 16, 14055 Berlin
Der zweite Stadtspaziergang führt in das Le Corbusierhaus in der Flatowallee in Berlin. Der Hochhaustyp mit dem Namen Unité d’Habitation wurde zur Internationalen Bauausstellung 1957 errichtet und steht heute unter Denkmalschutz. Der Schweizer Architekt entwarf hier eine kleine vertikale Stadt – alles sollten die Bewohner vor der Wohnungstür finden. Eine weitere Vorgabe war die Deckenhöhe der sogenannten Wohnmaschine nach dem Maßsystem Modulor, das Le Corbusier aber in Berlin nicht stringent umsetzen konnte.
Ein Überblick über das architektonische Werk von Le Corbusier und eine Einführung in die Moderne vertiefen die Führung.

Samstag, 25. Mai 2013, 11 Uhr
Das Hansaviertel Das Oscar Niemeyer Haus Walter Gropius
Die letzte Führung der Reihe Städte machen II führt zu einem Schauplatz der Nachkriegsmoderne: dem Hansaviertel. 1953 beschloss der Berliner Senat den Aufbau des Hansaviertels. Es sollte das Kernstück der Internationalen Bauausstellung INTERBAU Berlin 1957 sein. Namhafte Architekten aus der ganzen Welt wurden zur Neugestaltung dieses Stadtteils Berlins eingeladen. Dieser Stadtspaziergang gibt einen Ein-und Überblick in die Architektur dieser Stadtlandschaft. Welche Ideen und Ziele verfolgte die INTERBAU 1957?