Der 1955 in Riga geborene Künstler Leonards Laganovskis studierte Mitte bis Ende der 70-iger Jahre an der Kunstakademie in Riga, um später an der Staatsoper als Bühnenbildner tätig zu sein. In den folgenden Jahren entstanden im Auftrag der Regierung monumentale Wandgemälde, Transparente und Tribünen für politische Feierlichkeiten wie auch Entwürfe für Platzgestaltung und Stadtdesign.

Seit Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre sympathisiert er mit neuen Formen expressiver und multimedialer Aktionskunst. Laganovskis zeigt in dieser Ausstellung „konzeptuelle Serien von Gemälden, Objekten und Designentwürfen, die hintergründig die oberflächliche, beschönigende Sicht der Wirklichkeit angreifen. Als solche sind sie Störbilder im System, unbequeme aber emanzipatorische Aufforderungen an eine Gesellschaft von Angepaßten und Unmündigen“, wie Barbara Straka im Katalog zur Ausstellung betont.

In seiner Serie von Denkmalssockel greift Laganovskis die derzeitige Bildersturmmentalität an, die gerade in den neuen autonomen Gesellschaften in den osteuropäischen Ländern gelegentlich fanatische Züge annimmt. Nach dem Sturz bleiben leere Podeste als Projektionsflächen für das kollektive Gedächtnis. Allein die Inschriften sind geblieben. So bleibt die Frage, ob die leeren Denkmalssockel Ausdruck bewältigter oder unbewältigter Geschichte sind. Seine Anspielungen auf die Austauschbarkeit von Repräsentationsbedürfsnissen ist ein Tenor der Ausstellung.