© ifa-Galerie Berlin

Mit:

Jovan Cekic
Nina Kocic
Zoran Naskovski
Rasa Todosijevic
Milica Tomic
Dragan Miletic
Zoran Pantelic
Bojana Petric
Dragan Rakic

„Gott liebt die Serben” – so nennt der serbische Künstler Rasa Todosijevic provokant seine Installation, die in der ifa-Galerie Berlin zusammen mit Arbeiten anderer maßgeblicher Vertreter der oppositionellen Kunstszene aus Belgrad und Novi Sad vorgestellt wird. Die Ausstellung „Focus Belgrad – Fragmente serbischer Kunst und Kultur“ spürt der Frage nach, welche ästhetischen Positionen in Reaktion gegen den autoritär-nationalistischen Staat formuliert werden und welche künstlerischen Tendenzen sich aus der Situation der Einschränkung und Abgeschlossenheit infolge der UNO-Sanktionen entwickelt haben. Die Arbeiten –ausschließlich Installationen – von Jovan Cekic, geb. 1953; Nina Kocic, geb. 1961; Zoran Naskovski, geb. 1960, Rasa Todosijevic, geb. 1945; Milica Tomic, geb. 1960 und der Künstlergruppe Apsolutno (Dragan Miletic, geb.1966; Zoran Pantelic, geb. 1967; Bojana Petric, geb. 1962; Dragan Rakic, geb. 1957) bieten die Möglichkeit, sich mit den neuesten Kunstentwicklungen dieser Region auseinanderzusetzen und einen Blick hinter die Kulissen offizieller Nachrichteninformationen zu werfen.

Welche Sprache finden die Künstlerinnen und Künstler für das, was verbal nicht ausgesprochen werden kann, sei es wegen zu befürchtender politischer Restriktionen oder wegen der tatsächlichen Sprachlosigkeit angesichts der unfaßbaren Geschehnisse der letzten Jahre. Es handelt sich nicht um eine Präsentation serbischer Kunst im nationalen Sinne. Die Bilder sind oft sehr direkt und schockierend, greifen in das ethische und moralische Wertesystem des Betrachters ein. Man sieht deutlich eine Tendenz, in Anbetracht der erschreckenden Wirklichkeit noch erschreckendere Bilder zu finden, um überhaupt noch die Chance zu haben, wahrgenommen zu werden. So wirken die Installation und künstlerischen Arbeiten häufig sehr provokativ und sind auch so gemeint. Die Ausstellung wurde kuratiert von Bojana Pejic und Dejan Sretenovic.

Parallel zur Ausstellung findet am 8. und 9. Oktober 1998 in Zusammenarbeit mit dem Podewil ein Symposium statt, bei dem ergänzend aktuelle Film- und Videoproduktionen der Kunstszene und des Belgrader Senders „B 92“ gezeigt werden.

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